Lebensraum Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind besonders strukturreiche und artenreiche Lebensräume. Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum in unserer Kulturlandschaft. Der NABU Herten betreut zwei davon.

Foto: NABU/M.Gördes
Foto: NABU/M.Gördes

Streuobstwiesen werden mit zunehmenden Alter ökologisch wertvoller, da sich der Anteil an Alt- und Totholz erhöht. Die Bäume alleine können bis zu 1000 verschiedenen wirbellosen Tierarten Lebensraum bieten, die Blüten, Blätter und das Holz sind Nahrungsgrundlage besonders für Insekten.

Obstwiesen sind als Rückzugsraum für Vögel von großer Bedeutung, wobei der Höhlenreichtum alter Obstwiesen beiträgt. Neben häufigeren Arten wie Amsel, Buchfink, Star und Meise können auch seltenere Arten wie Feldsperling, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz und Grünspecht nachgewiesen werden.

Vom Höhlenreichtum profitieren auch viele Säugetiere wie Haselmaus, Gartenschläfer und Siebenschläfer. Fledermäuse nutzen Obstwiesen als Jagdrevier und die Baumhöhlen als Unterschlupf. Zur Artenvielfalt, trägt auch das Grünland bei, da sich in den extensiv gepflegten Wiesen bis zu 2000 Tierarten, besonders Insekten, nachweisen lassen. Das bedeutet, dass die Mahd - also das Schneiden der Wiese nur zweimal im Jahr erfolgt.

 

Die von uns betreuten Wiesen liegen im Hertener Stadtteil Scherlebeck und seit 20 Jahren sind wir hier aktiv, und folgen bei unseren Eingriffen der Devise: soviel wie nötig, so wenig wie möglich.

Um die Streuobstwiesen als Lebensraum attraktiv zu halten, sind die Mahd, Rück- und Pflegeschnitte der Obstgehölze und Pflege der Randgehölzen und Kopfweiden erforderlich. Zum Einsatz kommen Balkenmäher, Freischneider, Ketten- und Handsägen, Ast- und Rosenscheren. Das ist mit körperlichem Einsatz verbunden, aber wir machen das in der Gruppe, freuen uns auf die gemeinsame Tätigkeit und jeder macht, soviel er kann und will.

Die Belohnung bekommen wir von der Wiese selbst und hängt ganz von der Jahreszeit ab: ab Frühsommer können wir Süß- und Sauerkirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Jostabeeren ernten, ab Sommer, bis in den November hinein, gibt es Kornelkirsche, Zwetschgen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Quitten, Mispeln, Holunder und viele mehr. Das Obst kommt ausschließlich von Gehölzen, die keinen künstlichen Dünger oder Spritzmittel kennen. Alte Obstsorten, die man auch nicht im Supermarkt findet, werden bei Neuanpflanzungen bevorzugt. „Kaiser Wilhelm“, „Danziger Kantapfel“ oder „Dülmener Rosenapfel“ bieten ein tolles und allem abwechslungsreiches Geschmackserlebnis. Wir möchten eine grosse Sortenvielfalt erhalten und das zeichnet auch den Geschmack unseres köstlichen, kaltgepressten Apfelsafts aus, den wir im Herbst beim Apfelfest anbieten.

 

Gerne führen wir über die Wiesen und wer neugierig geworden ist, kann sich gerne bei uns melden.

 

Kontakt: info@nabu-herten.de