Unsere Projekte

So engagieren wir uns für den Erhalt der Natur

Wir vom NABU Herten engagieren und schon seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Projekten ganz konkret vor unserer Haustür. Vom Erhalt von bedrohten Lebensräumen und Arten bis zum praktischen Umweltschutz reicht dabei die Palette unserer Aktivitäten. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen was wir tun und wie auch Sie uns unterstützten können.


Frühling 2022: Zeit für Veränderungen

Seit wenigen Wochen, dem Beginn des russischen Angriffskriegs, sind einige Gewissheiten und Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt: Woher wir unsere Energie beziehen und wie wir unsere Nahrung produzieren.

Gerne hätten wir einfach ein paar launige Tipps für das Frühjahr verbreitet, doch die aktuelle Nachrichtenlage lenkt die Aufmerksamkeit auf weit dringendere Probleme.

In den kommenden Wochen werden sich viele Dinge ändern und besonders grausam trifft das die ukrainische Bevölkerung. Doch die Auswirkungen gibt es nicht nur dort, sondern werden globale Ausmaße erreichen. Die Ukraine als „Kornkammer“ Europas wird dringend benötigte Lebensmittel für den globalen Süden nicht liefern können, wo bereits jetzt Millionen Menschen nach mehreren Dürrejahren von tödlichem Hunger bedroht sind.

 

Forderungen, neu festgelegte Brachflächen, etwa 4% der Agrarflächen in Europa, wieder der Nahrungsproduktion zuzuführen, ist auf mehreren Ebenen zu kurz gedacht. Diese Flächen sind nicht mal annähernd ausreichend, um die Erzeugerleistung der Ukraine (und Russlands) zu kompensieren. Aktuell wird auf 60% der Ackerfläche in Europa Tierfutter (!) angebaut, 13% dienen der Produktion von Treibstoff (!!). Das sind Flächen, die für die Erzeugung von menschlicher Nahrung genutzt werden könnten.

Die Brachflächen dagegen werden dringend benötigt, um das Artensterben zu bremsen, denn es ist bereits in vollem Gange. Tierarten, die durch die intensiven Landwirtschaft ihre Lebensgrundlage verlieren, können so mal „verschnaufen“ und vielleicht kann sich der ein oder andere Bestand etwas erholen. Ohne Maßnahmen geht das Artensterben nämlich ungebremst weiter und bedeutet: Was weg ist ist weg und das kommt auch nicht mehr wieder.

Und wer jetzt bei dem Gedanke an den Verlust „von ein paar Insekten“ mit den Schultern zuckt: unsere Lebensmittelproduktion hängt direkt von der Existenz dieser Tiere ab. Es wird uns leider erst auffallen, wenn es zu spät ist.

 

Wenn man einen positiven Effekt aus der derzeitigen Krise ziehen will: das Thema „Erneuerbare Energien“ ist in den Fokus gerückt. Zeit wird's, denn mit dem Ausbau von Photovoltaik, Windenergie und Geothermie lässt sich zum einen die Abhängigkeit unserer Energieversorgung von illiberalen Staaten reduzieren und besonders der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen enorm reduzieren. Dabei appellieren wir, dass der Ausbau der Erneuerbaren nicht zulasten des Naturschutzes, sondern nur mit ihm zusammen gelingen kann. Klima- und Naturschutz sollten vereinbar sein.

 

Das gehört übrigens zu den 10 Kernforderungen des NABU für die anstehende Landtagswahl NRW am 15. Mai 2022.

 

Unser Motto lautet „Schütze, was Du wirklich brauchst!“

Alle Forderungen findet Ihr hier.

 

Wir haben konkrete Forderungen und Vorschläge für die neue Landesregierung im Hinblick auf den Umgang mit der verbleibenden Flächen in unserem Bundesland, dem Erhalt der Biologischen Vielfalt und weitere Forderungen, damit NRW auch in Zukunft lebenswert bleibt. Viele der Forderungen kennt Ihr bereits aus der letztjährigen Volksinitiative Artenvielfalt, die von der derzeitigen Landesregierung abgeschmettert worden war.

 

 

In den nächsten Wochen werden wir die Positionen der Parteien zu unseren Forderungen vergleichend darstellen und wer bereits Infos dazu haben will: am Freitag, 22.04.2022 findet Ihr unseren Stand in der Hertener Fußgängerzone.